Wigbert - Geschichte der Schule
1951 erhielt die Wigbertschule ihren heutigen Namen. Anlass war das 50-jährige Bestehen als höhere Schule der Stadt Hünfeld. Ehemalige Schüler waren Initiatoren dieser Namensgebung und wollten damit einerseits in Gedenken an den Hl. Wigbert, der im Auftrag von Bonifatius in der näheren Umgebung gewirkt hatte, und andererseits an den Gründer und früheren Leiter der „Lateinschule in Hünfeld“, Wigbert Sondergeld, erinnern. „Aber auch sonst würde dieser Name für eine Lehranstalt passen, da Wigbert ein Schüler des Bonifatius und als solcher ein Schulmann gewesen sei“, so schreibt die Hünfelder Zeitung am 1. März 1951 über den erfolgten Beschluss der Hünfelder Stadtverordnetenversammlung.
Wer aber waren diese beiden Personen, auf die der Name unserer Schule sich beruft?
1) Wigbert Gustav Sondergeld (1874-1937)
Der „Geistliche Rat“ Wigbert Gustav Sondergeld wurde in Treischfeld geboren, studierte ab 1894 Philosophie und katholische Theologie und wurde 1897 zum Priester geweiht. Nach Kaplans- und Lehrerjahren in Amöneburg war er zunächst in Ungedanken bei Fritzlar tätig. Bei der Einrichtung der städtischen Lateinschule in Hünfeld – dem Vorgänger der heutigen Wigbertschule – wurde er 1901 deren Rektor.
Daneben war Sondergeld als Mitglied der Zentrumspartei zugleich Abgeordneter im Kommunallandtag Kassel, im Provinziallandtag Hessen-Nassau sowie im Preußischen Staatsrat.
Als Mitbegründer des Geschichts- und Heimatmuseumsvereins in Hünfeld (1909) galt sein besonderes Interesse auch der heimischen Kulturgeschichte.
2) Wigbert - der Mönch
Der Mönch Wigbert kam um das Jahr 720 aus dem Kloster Glastonbury nach Hessen und Thüringen, um Bonifatius bei der Missionierung zu unterstützen. Um 724 wurde Wigbert Abt des Klosters in Fritzlar und gründete dort die erste hessische Klosterschule. So war er auch Lehrer von Sturmius und Lullus. Weitere Kloster- und Schulgründungen – vornehmlich im thüringischen Raum – folgten. Um das Jahr 736 verstarb Wigbert in Fritzlar, wurde zunächst in der dortigen Klosterkirche beigesetzt. Lullus ließ seine Gebeine 780 nach Hersfeld umbetten. Beim Brand der dortigen Stiftskirche 1761 wurde das Grab allerdings ein Opfer der Flammen.
Um seine Personen ranken sich viele Legenden, von denen das Traubenwunder (aus frisch gepressten Trauben wurde Wein) das wohl bekannteste ist. Daher wird er oft mit Trauben oder einem Kelch dargestellt.
Vorbilder für unsere Schule
Beide Personen – Schulleiter wie Mönch – galten als gute Lehrer und können mit ihren Eigenschaften noch heute Vorbild für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule sein, um …
- sich auf einen möglicherweise schweren Weg zu machen.
- Mut zu haben, Neues zu wagen.
- sich schwierigen Aufgaben zu stellen.
- sich von Enttäuschungen nicht geschlagen zu geben.
- sich gegenseitig zu schätzen.
- aufeinander zu achten.
- miteinander zu agieren.
Das Wigbert-Lied
Seit 2017 hat die Wigbertschule mit dem Wigbert-Lied ihre eigene Hymne.
Der Text beruft sich zwar auf das Leben des Mönchs Wigbert, beinhaltet aber darüber hinaus Aspekte, die auch dem ersten Rektor unserer Schule, Wigbert Sondergeld, zugeschrieben werden können.
Hier unser Wigbert-Lied zum Download: