Wie ist das so als Autorin?
Autorenlesung mit Sophia Mott
Ende November konnten die Klassen 10a und 10b bei einer Autorenlesung der Autorin Sophia Mott ihrem neusten Buch „Ihr Tänzer war der Tod“ lauschen und Fragen zu ihrer Arbeit stellen.
Die Autorin hat sich auf Historienromane spezialisiert, die im 19. und 20. Jahrhundert spielen. Diese faszinierten sie am meisten, da die reale Komponente sie stark mitreiße. Die Persönlichkeiten, die sie als Protagonisten wähle, habe sie dabei meist zufällig gefunden.
Für das Schreiben ihrer Bücher brauche sie viel Zeit. Für ihr Buch „Dem Paradies so fern“ z.B. habe sie etwa zehn Jahre gebraucht, für „Ihr Tänzer war der Tod“ „nur“ zwei Jahre. Vom Schreiben zu leben sei so sehr schwer möglich, erzählte Sophia Mott, dafür sei der Gewinn zu niedrig. Sie fügt hinzu, dass sie eher etwas drauflege. Ihr größter Traum sei es, eine Geschichte zu schreiben, die sie allein erfunden habe. Hier zeigte die Autorin eine weitere Realität des Autorendaseins auf: Hat man sich einmal als Autor oder Autorin für ein gewisses Genre, in ihrem Fall Historienromane, entschieden, sei es schwer dieses zu wechseln.
Die Schülerinnen und Schüler fragten, woher die Autoren von Historienromanen ihre Quellen beziehen und ob sie etwa Forschung betreibe. Nein, sie durchforste Bibliotheken und baue auf bereits recherchierten Geschichten auf. Ihr Anteil bestehe darin, die Geschichten mit Leben zu füllen.
Natürlich müsse immer etwas dazuerfunden werden. Dialoge und genaue Verknüpfungen stünden nicht in wissenschaftlichen Abhandlungen und Fachbüchern. Manchmal wisse sie aber auch nicht, was sie jetzt dazuerfunden habe und was wirklich auf harten Fakten beruhe.
Für die Schüler war die Autorenlesung eine sehr interessante Erfahrung. Sie konnten sich ein Bild von dem Beruf des Schriftstellers machen und haben die durchaus harte Arbeit der Autoren mehr zu schätzen gelernt. Deutschlehrerin Katrin Hellmann konnte sich die Chance nicht entgehen lassen, Frau Mott auf die Stilmittel anzusprechen. Und tatsächlich, obwohl viele Schüler es kaum für möglich halten, hat sie sie bewusst verwendet. „Ob es um die wirklich wunderbare Wirkung der Alliteration geht oder um die Ellipse… All diese Stilmittel setzen Autorinnen und Autoren bewusst ein, um die Aufmerksamkeit der Leser zu lenken. Sie können ja einmal darauf achten, wenn Ihnen das nächste Mal ein Buch in die Hände fällt.“
Henry Hambach