Verabschiedung von Schulleiter Markus Bente
Große Verabschiedungsfeier für Schulleiter OStD Markus Bente
Gebührend verabschiedete die Wigbertschule am 19. Juli 2023 ihren Schulleiter OStD Markus Bente nach acht Jahren Dienstzeit. Bereits am Vormittag hatten sich alle Schülerinnen und Schüler bei dem Schulleiter im Pausenhof mit einem Flashmob für seinen Dienst bedankt. Unter den Klängen von „Stayin‘ alive“ traten zunächst die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe mit Tanzbewegungen auf, dann die Mittelstufe und zuletzt die Jahrgangsstufen 11 und 12. Ein letztes Mal die gesamte Schulgemeinde vor sich zu haben und ihren ehrlichen Dank zu empfangen, beeindruckte und berührte nicht nur den scheidenden Schulleiter.
Am Nachmittag waren dann Kollegium, Wegbegleiter und Freunde von Markus Bente in der Aula zusammengekommen, die von Bentes Stellvertreter Matthias Leibold begrüßt wurden. Nach den festlichen Klängen des Blasorchesters „Bl-O-W“ unter Leitung von Martin Genßler mit dem Stück „Big Skye Ouverture“ von Philip Sparke würdigte Christian Pießnack, Dezernent für Gymnasien und Gesamtschulen am Staatlichen Schulamt Fulda, als direkter Dienstvorgesetzter den Werdegang von Markus Bente und überreichte ihm die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand.
Geboren im Jahr 1957 in Duisburg machte er im Jahr 1978 Abitur am Mercator-Gymnasium und studierte dann Deutsch und Geschichte an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Nach dem Ersten Staatsexamen begann er im Jahr 1985 sein Referendariat an der Rabanus-Maurus-Schule Fulda (Domgymnasium), das er im Jahr 1986 mit der Zweiten Staatsprüfung abschloss. Da die Stellensituation in dieser Zeit katastrophal war, entschloss sich Bente, aus der Not geboren, andere Wege der Existenzsicherung zu gehen und arbeitete in verschiedenen Schulbuchverlagen und vier Jahre als selbständiger Autor und Lektor und blieb somit fast 15 Jahre außerhalb des Schuldienstes. Seit dieser Zeit ist Bente weiterhin als Schulbuchautor und Berater für Verlage tätig gewesen und hat eine Vielzahl von Geschichts- und Deutschbüchern, zuletzt das „Kursbuch Geschichte“ im Verlag Cornelsen, mitverfasst. Dabei wohnte und arbeitete er an vielen verschiedenen Orten in Deutschland.
Im Februar 2000 bekam Bente endlich eine Planstelle an der Fuldaer Winfriedschule und kehrte nach dem Referendariat zurück in den Landkreis Fulda. An der Winfriedschule wurde er im Jahr 2005 zum Oberstudienrat befördert und war seit dem Jahr 2002 als Hilfsdezernent am Staatlichen Schulamt Fulda, wo er von 2006 bis 2008 als beauftragter Schulaufsichtsbeamter tätig war. 2008 wurde er zum Studienleiter an der Freiherr-vom-Stein-Schule ernannt. Wiederum zwei Jahre später wurde er zum Schulleiter der Neuhofer Wernher-von-Braun-Schule befördert. Diese Schule wechselte unter seiner Leitung ihren Namen zu Johannes-Kepler-Schule. Im Jahr 2015 schließlich wurde Bente Schulleiter der Wigbertschule in Hünfeld und damit zum Oberstudiendirektor ernannt. Hier wirkte er insgesamt acht Jahre; zusätzlich leitete er im Schuljahr 2021/2022 die Rabanus-Maurus-Schule ein halbes Jahr kommissarisch und war insgesamt sechs Jahre Prüfungsvorsitzender für das Abitur an der Hermann-Lietz-Schule auf Schloss Bieberstein.
In seiner Laudatio hob Pießnack hervor, wie Bente die Schule weit vorangebracht habe. Zunächst habe er Schwerpunkte auf die Schulentwicklung gelegt. Das umfangreiche Schulprogramm und die Diskussion um das Leitbild hätten zu Diskussionen im Kollegium und Überlegungen zur Weiterentwicklung geführt. Dabei habe Bente nicht von oben verordnet, sondern seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihren Begabungen geführt. Dass er mit einem guten Team viel erreicht habe, zeige sich an der Vielzahl an Zertifikaten, die der Wigbertschule in den vergangenen Jahren verliehen wurden. So sei unter seiner Leitung die Wigbertschule zur MINTfreundlichen Schule geworden, habe das Gesamtzertifikat „Gesundheitsfördernde Schule“ erhalten und sei Umweltschule geworden. Bente habe zudem das ihm wichtige Vorhaben unterstützt, dass die Schule den Titel „Schule gegen Rassismus“ zuerkannt bekommen habe. Ganz am Ende seiner Dienstzeit habe die Wigbertschule vom Kultusministerium schließlich das Zertifikat „Schule mit musikalischem Schwerpunkt“ erhalten, das im Herbst offiziell verliehen werden wird. Um den gymnasialen Schulstandort Hünfeld zu sichern, habe Bente zahlreiche Kooperationen mit Institutionen und Unternehmen im Altkreis Hünfeld geschlossen und sie mit der Schule in Beziehung gebracht. Abschließend bezeichnete der Dezernent Bente als „Menschenfänger“ im positivsten Sinne, der seine Mitmenschen von seinen Ideen habe überzeugen können.
Begebenheiten aus seinem Arbeitsleben schilderte der Stellvertretende Schulleiter StD Matthias Leibold, der bis zur Neubesetzung der Stelle die Wigbertschule leiten wird. Er zeichnete Bente dabei als einen liebenswerten Menschen, dessen Stärken das persönliche Gespräch, aber auch die rhetorische Begabung seien. Leibold betonte, dass Bente stets die Schule als Ganzes im Blick hatte. Respekt und Wertschätzung seinen Mitmenschen gegenüber und das Einhalten von Regeln habe Bente von seiner Schulgemeinde verlangt, ihr all dies aber auch stets vorgelebt. Bente habe – gemeinsam mit seinem Kollegium – die Schule in vielen Bereichen modernisiert und viele neue Bereiche, die zu einer zeitgemäßen Schule gehören, in den Arbeits- und Unterrichtsalltag integriert. Dadurch habe er die Wigbertschule zu dem gemacht, was sie jetzt sei, nämlich eine Schule mit einem sehr guten Ruf in der Region.
Die Grüße des Landkreises Fulda, dem Schulträger der Wigbertschule, überbrachte Melanie Doran, die Leiterin des Fachdienstes „Schulen“ beim Landkreis. Sie bezeichnete es als Talent Bentes, die Verwaltung mit den schulischen Inhalten zu verzahnen. Dem schloss sich Benjamin Tschesnok, der Hünfelder Bürgermeister, an. Er lobte die Zusammenarbeit Bentes mit der Stadt Hünfeld und bezeichnete die Wigbertschule als ein „Flaggschiff“, auf dem Bente als Kapitän stets den Kurs gehalten habe.
Unterhaltsam wurde es beim Auftritt des Schulchores „Wivox“ unter der Leitung von OStR Thomas Nüdling. Beim „Kreuzberglied“ durfte Bente – ein begeisterter und talentierter Chorsänger – mitsingen. Im anschließenden Lied „Ja, so ein Job als Schuldirex ist arbeitsam und sehr komplex“ wurden seine umfangreichen Aufgaben und seine Charakteristika liebevoll aufs Korn genommen.
Eine Vielzahl von Weggefährten schloss sich in Grußbeiträgen an: für die Vertreter der Fuldaer Gymnasien und Gesamtschulen OStD Dr. Ulf Brüdigam (Freiherr-vom-Stein-Schule), die Leitungen der benachbarten Schulen OStD’in Susanne Diegelmann (Konrad-Zuse-Schule) und Rektor Hubertus Reith (Jahnschule), OStD Martin Böhne, der Leiter des Fuldaer Studienseminars für Gymnasien, Katja Hartung-Jesensky, die Vorsitzende des Elternbeirates, die Schulsprecherinnen Finja Habersack und Jule Noll und Steffen Diegmüller, der Vorsitzende des Fördervereins.
Das Kollegium der Wigbertschule verabschiedete ihren Schulleiter mit Beiträgen zum Thema „Achtsamkeit“. Dieses Thema hatte Markus Bente schon viele Jahre geprägt und bildete den Rahmen für die Übergabe der Geschenke durch den Personalrat und die Fachschaften. So sind Markus Bente und seine Frau Kerstin Bente vom Kollegium zu einer Vorstellung des Stückes „Achtsam morden“ nach Hamburg eingeladen worden.
Nach einem musikalischen Beitrag des Kammerorchesters Hünfeld und der Wigbertschule mit dem Stück „Palladio“ und dem „Entertainer“ von Scott Joplin stellte Markus Bente in einem sehr persönlichen Schlusswort seine Tätigkeit in ein Geflecht von Beziehungen, die ihn mit den Anwesenden verband, und dankte für ihre Zusammenarbeit. Er richtete seine letzten Worte seiner Rede an sein Kollegium: „Ihr seid ein großartiges Kollegium. Allein wegen euch hat es mir Freude bereitet, täglich hierherzukommen und an Grenzen zu gehen. Allein wegen euch fällt es mir schwer zu gehen.“
Zuletzt sang der Lehrerchor unter der Leitung von StR’in Pia-Maria Sauer zunächst das schottische Abschiedslied „Auld lang syne“ und leitete mit dem alten französischen Trink- und Feierlied „Tourdion“ – selbstverständlich mit Markus Bente – zum gemütlichen Ausklang der Verabschiedung auf dem Pausenhof über.
Christoph Heigel