Sportsfun Teamday des Landessportbundes Hessen an der Wigbertschule

Sportsfun Teamday
Für die Wigbertschule bedeutete die Zusage eine große Ehre – und eine noch größere organisatorische Aufgabe. Sabine Mielke, sportliche Leiterin der Schule und verantwortlich für Großveranstaltungen, übernahm die Koordination mit viel Engagement. Gemeinsam mit der Hessischen Sportjugend, die mit sieben Mitarbeitenden vor Ort war, stellte sie ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. „Wir mussten uns um die zusätzlichen Stationen kümmern, also um die Sachen, die auf dem Schulhof sind“, berichtete sie. Besonders stolz zeigte sie sich über die Zusammenarbeit mit der Region: „Das Besondere ist, dass wir 24 Vereine aus der Umgebung aktiviert haben, die sich hier präsentieren und auch was mit den Kindern machen. Somit haben sie die Chance, ein paar Kinder für sich zu gewinnen.“
Der Ablauf war klar strukturiert: Nach einem gemeinsamen Aufwärmen und einer kurzen Begrüßung starteten die Klassen direkt in ihre Stationen. Zwei davon waren pro Klasse verpflichtend – sie sollten gezielt Teamfähigkeit fördern. Darüber hinaus durften sich die Kinder frei bewegen und weitere Angebote nach Interesse ausprobieren. Von Slackline über Bubble Soccer bis hin zum Abseilen vom Schulgebäude war für jeden Geschmack etwas dabei. „Das Besondere ist, dass die ganze Schulgemeinde in Bewegung ist – und jeder das machen kann, worauf er Lust hat“, sagte Mielke. Ebenfalls stand den ganzen Schultag ein Gesundes Buffet zu Verfügung, was von der Eltern-Vertretung organisiert wurde. Dazu kam ein Getränkeverkauf der Schülervertretung und ein Stand mit Würstchen.
Neben den sportlichen Aktivitäten war auch das sogenannte „Demokratie-Mobil“ vor Ort – ein ruhiger Ort des Austauschs, an dem Wertevermittlung, Gesellschaftsthemen und respektvolles Miteinander im Mittelpunkt standen. „Das ist natürlich möglich, so etwas öfter zu machen, aber jedes Jahr würde das niemand stemmen – das ist verdammt viel Arbeit“, so Mielke über den hohen Organisationsaufwand. Dass sich der Einsatz lohnte, zeigte sich jedoch schnell. Bei einer Team-Aktionen werden die Klassen bewertet, die Sieger-Klasse erhält dann einen Gutschein für weitere drei Stunden Aktion, Spaß und Sport mit der Sportjugend an einem anderen Tag.
Jonas Helfenstein von der Sportjugend Hessen, zuständig für den Sportsfun-Team Day in der Wigbertschule, betonte die langfristige Bedeutung solcher Veranstaltungen: „An so einem Team Day bekommt man super viele Kinder mit Vereinen in eine Kooperation. Für Vereine gibt es keine bessere Möglichkeit, sich zu zeigen.“ Ziel sei es, durch niederschwellige Angebote Kinder für Sport zu begeistern – ganz ohne Verpflichtung, aber mit echtem Interesse. „Die Kinder probieren das aus, im besten Fall kommen sie in Kontakt, bekommen einen Laufzettel, gehen ins Probetraining – und wenn’s ihnen gefällt, bleiben sie dabei“, erklärte er.
Auch die Erfolge in weniger bekannten Sportarten sprachen für sich: „Zum Beispiel Fechten – da haben wir die Rückmeldung bekommen, dass wir schon ein paar Kinder dahin bekommen haben, was eigentlich eine super schwere Sache ist“, berichtete Helfenstein. Denn viele Kinder hätten aus dem Elternhaus keine Verbindung zu solchen Sportarten – umso wichtiger sei es, ihnen neue Möglichkeiten aufzuzeigen.
Die Sparkasse Fulda unterstützte das Projekt nicht nur finanziell, sondern war auch vor Ort vertreten. Richard Hartwig, Vorstandsstab der Sparkasse Fulda, lobte die Veranstaltung als wertvolle Verbindung von Bildung, Sport und Gesellschaft: „Für uns ist es eine gute Möglichkeit, Kinder und Sportvereine zu verbinden.“ Als kleines Dankeschön und zur Unterstützung des Schulsports überreichte die Sparkasse der Schule am Ende fünf neue Bälle für die Schulgemeinschaft – eine Geste, die bei den Kindern sichtlich gut ankam. Gut angekommen ist auch der Kran der Firma Kapp, die ihn zur Absicherung beim Kisten klettern zu Verfügung gestellt hat.
Am Ende des Tages war die Begeisterung überall spürbar – in den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler, bei den Vereinsvertreterinnen und -vertretern, und nicht zuletzt beim Organisationsteam. Der Tag war mehr als ein Sportfest – er war eine Einladung zur Bewegung, zum Mitmachen, zum Entdecken. Oder wie es eine Lehrkraft zusammenfasste: „Ich hätte mir gewünscht, so etwas früher selbst erlebt zu haben. Damals gab’s nur das klassische Sportfest – und da war man froh, wenn es vorbei war.“
Mit dem Team Day aber blieb etwas zurück – mehr als Muskelkater und Erinnerungen. Es war der Eindruck, dass Schule auch ganz anders funktionieren kann: als Ort der Begegnung, der Vielfalt, des Ausprobierens. Und vielleicht war es für manche Kinder der erste Schritt in ein neues sportliches Kapitel.