Schüleraustausch der Wigbertschule mit Schulen der Gemeinde Proskau
Erstmals seit dem Jahr 2018 besuchte Anfang Oktober wieder eine Gruppe von 17 Schülerinnen und Schülern von Schulen der Hünfelder Partnergemeinde Proskau die Wigbertschule. Da die Partnerschule, das Proskauer Gimnazijum, durch eine polnische Schulreform aufgelöst wurde, übernehmen verschiedene Grundschulen der Gemeinde die Nachfolge als Austauschpartner. Dies ist insofern unproblematisch, da die Grundschulen in Polen die ersten acht Jahrgangsstufen umfassen. Somit konnten die Proskauer Schülerinnen und Schüler von Wigbertschülerinnen und -schülern, die größtenteils aus der Jahrgangsstufe 8 kommen, aufgenommen werden. Begleitet wurden sie von drei Lehrerinnen, u.a. von Aurelia Skowronska-Gozdz, die den Austausch schon seit 2007 leitet.
Nach der herzlichen Begrüßung durch Schulleiter Markus Bente an der Wigbertschule wurde die Gruppe – und auch eine Austauschgruppe aus Klein Schimnitz, die die Jahnschule betreute – im Hünfelder Rathaus von Bürgermeister Benjamin Teschnok willkommen geheißen. Die Stadt lud die polnischen Schülerinnen und Schüler anschließend zu einer Stadtführung und einem gemeinsamen Essen ein.
Weitere Programmpunkte des Austauschs waren eine Stadtralley in Fulda, eine Fahrt nach Frankfurt, wo deutsche und polnische Schülerinnen gemeinsam das Filmmuseum erkundeten, und eine Wanderung vom Guckaisee auf die Wasserkuppe. Dort stand natürlich auch die Fahrt auf der Riesenrutsche an.
Schulleiter Oberstudiendirektor Markus Bente sieht den regelmäßigen Austausch mit einer Schule in Polen als einen wichtigen Baustein an, um Europa bereits für jüngere Schülerinnen und Schülern durch ganz persönliche Begegnungen erlebbar zu machen. „Gerade in Zeiten einer zunehmenden konfliktreichen politischen wie auch gesellschaftlichen Atmosphäre ist es wichtig, dass Menschen sich direkt begegnen. Nur so können wir erkennen, wie viele Gemeinsamkeiten wir haben und wie künstlich das Trennende ist.“
Studienrat Christoph Heigel, der mit einem Team von Kolleginnen und Kollegen der Wigbertschule den Austausch organisiert, erkennt den unmittelbaren Erfolg: „Während vor dem Austausch noch Vorurteile gegenüber unseren östlichen Nachbarn auftauchten, ist am Ende des Austausches davon nichts mehr zu spüren. Die Jugendlichen erkennen, dass auch die polnischen Schülerinnen und Schüler eine ganz normale Jugend mit ganz ähnlichen Interessen haben wie sie.“ Mit diesem Austausch könne ein Miteinander im zusammenwachsenden Europa geschehen, so Heigel.
Der Austausch wurde finanziell vom Deutsch-Polnischen-Jugendwerk (DPJW) unterstützt.