Ossis, Wessis, Wossis - ein Prozess?

Ossis, Wessis, Wossis – ein Prozess? – Projekttag der Wigbertschule auf Point Alpha

„Am besten hat mir der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern aus Bad Salzungen gefallen“, so eine Schülerin aus dem Grundkurs Geschichte der Q1 der Wigbertschule, welcher gemeinsam mit dem Leistungskurs Geschichte am 24. Januar 2024 zusammen mit Schülerinnen und Schüler des Dr.-Sulzberger-Gymnasiums aus Bad Salzungen im Rahmen eines Projekttages der Frage „Ossis, Wessis, Wossis – ein Prozess?“ nachging.

Der Projekttag fand unter Leitung von Aline Gros und Daniela Theurer statt. Am Beginn stand ein Kennenlernen der Schülerinnen und Schüler aus Hünfeld und Bad Salzungen. Die Schülerinnen und Schüler tauschten sich in Kleingruppen über ihre Schule, ihre Schulsysteme, Bräuche (wie Kirmes), Urlaube, ihren Wohnort aus und lernten sich so besser kennen. In ihren Kleingruppen gingen sie als Generation, die die deutsche Teilung nicht persönlich erlebt hat, der Frage nach, ob sich ihrer Meinung nach eine Beschäftigung mit der Zeit der deutschen Teilung lohnt. Die Schülerinnen und Schüler diskutierten in ihren Gruppen die Frage kontrovers. Sie sahen die Beschäftigung mit der Thematik als lohnenswert an, da so ein besseres Verständnis zwischen Ost und West hergestellt werden könnte und die Thematik als Teil der deutschen Geschichte wertvoll sei und Teil auch der Biographie vieler Menschen sei. Gegen eine Beschäftigung mit der Thematik spreche aber, dass man den Blick auf die Zukunft richten solle und man so die Aufrechterhaltung von Vorurteilen befördere.

Basierend auf diesen Ergebnissen arbeiteten die Schülerinnen und Schüler einerseits mit der Ausstellung „Ossis, Wessis, Wossis“, die im Rahmen eines Schülerprojekts 2022 von Schülerinnen und Schülern des vergangenen Abiturjahrgangs der Wigbertschule und des Rhöngymnasiums Kaltensundheim erarbeitet wurde. Andererseits lernten sie über ein Interview die Kritik des Leipziger Literaturwissenschaftlers Dirk Oschmann an der negativen Darstellung des Ostens in den Medien, den aktuellen Lebensverhältnissen im Osten (Lohn, Aufstiegsmöglichkeiten) und dem Verhalten der Westdeutschen kennen, diskutierten intensiv darüber und beurteilten diese.

Nach einem gemeinsamen leckeren Mittagessen stand das Erzählcafe auf dem Programm. Frau Gros, Frau Theurer, Herr Nürnberger, Herr Ulrich und Herr Kleinstück, Zeitzeugen der dritten Generation aus Ost und West, erzählten aus ihrer Perspektive über ihre Erfahrungen als Jugendliche in der DDR und der BRD, über die Grenze, über die Wende, ihre Folgen und die Wiedervereinigung. Sehr deutlich schilderten die Zeitzeugen die unterschiedlichen Folgen der Wende für sich persönlich. Abgerundet wurde der Projekttag durch persönliche Statements der Schülerinnen und Schüler, in denen sie abschließend den Projekttag reflektierten.

Alexandra Vollmar

 

Zurück