Musik an der Wigbertschule

Bereits in jungen Jahren auf der Bühne stehen und sich der Herausforderung eines Auftritts vor einer großen Menge Zuschauer und Zuhörer stellen, dies erfordert Mut. Und den bewiesen die Schülerinnen und Schüler der Wigbertschule beim Frühlingskonzert am vergangenen Wochenende. „Die Wigbertschule bereitet dahingehend auf das Leben vor, weil die Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren ganz selbstverständlich lernen, auf der Bühne zu stehen und ihr Können der Schulgemeinde und allen Interessierten zu zeigen,“ so Musiklehrer Thomas Nüdling zum Konzept des Frühlingskonzertes.

 

In seiner Eröffnung konnte der stellvertretende Schulleiter Studiendirektor Matthias Leibold die Hünfelder Erste Stadträtin Martina Sauerbier sowie zahlreiche weitere Ehrengäste und viele Eltern im gut gefüllten Stadtsaal im Kolpinghaus Hünfeld begrüßen. Besonders begrüßte Leibold die derzeit in Hünfeld weilende Austauschgruppe aus der Partnerschule in Proskau (Polen).

 

Zum Auftakt stellte die Bläserklasse der Jahrgangsstufe 5 ihre Fortschritte unter Beweis. Sie führte den „Bandroom Boogie“ von Michael Sweeney, das „Menuett“ von Joseph Bodin de Boismortier und das vom Leiter der Bläserklasse selbst komponierte Stück „Habt Spaß!“ rhythmisch und melodisch sauber auf

 

Anschließend bewiesen die Sechstklässler mit „Some Nights“ von Fun, dem „Latin Fire“ von John Higgins, der geradezu zum Sambatanzen aufforderte, und „Paint is Black“, von Mick Jagger und Keith Richard, was jüngere Ensembles mit guten Arrangements Großes bewirken können.

 

Als weiteres junges Ensemble musizierten die Jungen Streicher unter der Leitung von Katharina Antonovska. Hierfür hatte die Leiterin ein Medley bekannter klassischer Melodien herausgesucht, die von Thomas Nüdling am Klavier begleitet wurden. Souverän und sicher meisterten auch die jungen Streicher ihren Auftritt vor dem großen Publikum.

 

Nach der Klasse 6 können die Bläserinnen und Bläser der Wigbertschule zunächst im Vororchester „Junior-Bl-O-W“ mitspielen. Das Ensemble „Junior-Bl-O-W“ stellte mit „Go Daddy-O“, arrangiert von Michael Sweeney, Claude-Michel Schönbergs „I dreamed a dream“ und „Lassus Trombone“ von Henry Fillmore anspruchsvollere Stücke vor, bei denen es vor allem rhythmische Schwierigkeiten gut meisterte. Im letzten Stück stellten Tom Hambach (8Z) und Felicitas Vater (8L) ihr Instrument, die Posaune, gekonnt und lässig vor.

 

Der Schulchor „WiVox“ unter der Leitung von Thomas Nüdling beendete den ersten Teil des Abends mit Stücken aus verschiedenen Stilrichtungen. Zunächst erklang das mutmachende Lied „You raise me up“ von Rolf Lovland. Dabei sangen Ashley Koch (10B) und Rosalie Driesner (10A) mit klarem Klang die Oberstimme. Es folgten das Rhöner Volkslied „Ich weiß basaltene Bergeshöhn“ und „One moment in Time“ von Albert Hammond. Der gut besetzte Chor mit über 60 Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen zeigte sein hervorragendes musikalisches Niveau und seinen beeindruckenden Chorklang. Eindeutiger Höhepunkt war das Nonsense-Lied „Tante Paula liegt im Bett und isst Tomaten“ von Walter Kollo aus der Zeit der Weimarer Republik, der vom Chor mit Schildern, Bildern und Tanzeinlagen mitreißend gestaltet wurde. Wie immer wurde der Chor souverän von Oberstudienrat Thomas Nüdling vom Klavier aus begleitet.

 

Nach der Pause stellte das Blasorchester „Bl-O-W“ unter Leitung von Musiklehrer Martin Genßler einen weiteren Höhepunkt des Konzertes dar. Mitreißend und schwungvoll erklang der „Gospel John“ von Jeff Steinberg, bei dem Alicia Morneweg (Q2) am Saxophon und Eddi Petter (9L) am Schlagzeug solistisch überzeugten. Mit den variantenreichen Klangfarben der verschiedenen Register stellte das Blasorchester sodann drei Sätze aus der Suite „Die Planeten“ von Gustav Holst vor: Mars, Venus und Jupiter. Dabei hatte Holst jedem der Planeten ein charakteristisches Thema zugeordnet: Krieg, Liebe und Macht. Hier fiel vor allem der volle Klang auf, mit der das Schulorchester einen Akzent setzte.  Bekannte Hits von Nino Rota beschlossen in einem Arrangement von Lorenzo Bocci den Part des Orchesters.

 

Unter Leitung von Studienrätin Pia-Maria Sauer trug der Chor von Lehrkräften der Wigbertschule klassische Stücke der Chormusik vor: das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“, das noch bis in die 1960er-Jahre in vielen Schulen nicht gesungen werden durfte, und das Lied „Fields of Gold“ von Sting und „Good Day Sunshine“ von John Lennon. Beim letzten Stück unterstützten Julius Franke (9F) und Eddie Petter (9L) den Lehrerchor. Über 20 Kolleginnen und Kollegen, davon viele Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst, bewiesen ihre Zugehörigkeit als Teil der musikalischen Schulgemeinde und ihre Wertschätzung für die dort geleistete Arbeit.

 

Zum Abschluss stellten schließlich die Mitglieder der Schulband „Sound Express“ unter der Leitung von Oberstudienrätin Dorothea Heller und Studienrätin Pia-Maria Sauer ihr im Laufe des Jahres erarbeitetes Programm vor: Mit einem gut eingespielten Bläsersatz, der souveränen Rhythmusgruppe und den überzeugenden Sängerinnen Charlotte Gute (Q4) und Sophie Mawick (E2F) interpretierten sie „Narcotic“ von Liquido, „Teenage Dirtbag“ von Wheatus, „Long train Running“ von den Doobie Brothers und „I wish“ von Stevie Wonder mit gewohnt guter Stimmung und Esprit. Besonders hervorzuheben sind die beiden jungen Schlagzeuger Eddi Petter (9L) und Marlon Vydra (E2G1), die für ein perfektes Rhythmusgefühl sorgten und eine Vielzahl von Percussionmöglichkeiten einsetzten.

 

Damit endete ein Abend voll von musikalischen Höhepunkten.

 

Christoph Heigel

Fotos des Frühlingskonzertes

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