Konzert des Kammerorchesters Hünfeld und Wigbertschule
Soirée des Kammerorchesters Hünfeld und Wigbertschule
Walzer begeisterten
Mitreißende Konzertwalzer standen im Mittelpunkt der Soirée des Kammerorchesters Hünfeld und Wigbertschule, zu der Schulleiter OStD Markus Bente zum letzten Mal als amtierender Schulleiter gemeinsam mit Harald Halsch, dem Vorsitzenden des Orchesters, das Publikum in der gut besetzten Aula der Wigbertschule begrüßen konnte.
Nach der Begrüßung traten zunächst die „Jungen Streicher“ unter Leitung Katharyna Antonovska auf. Die Schülerinnen zeigten bei einem Medley aus einem Marsch, Tänzen, einem ukrainischen Lied und einem Ragtime ihre musikalischen Erfolge des vergangenen Jahres. Thomas Nüdling begleitete die jungen Streicherinnen dabei auf dem Flügel.
Der Leiter des Kammerorchesters OStR Thomas Nüdling hatte sich für das Sommerkonzert ein vielseitiges Programm überlegt. Der ostinate Rhythmus des eingängigen Motivs ist das Kennzeichen des neobarocken Stücks „Palladio“ von Karl Jenkins aus dem Jahr 1996. Dirigent Thomas Nüdling konnte bei diesem Werk einen klaren und durchhörbaren Klang beim Kammerorchester, das aus ca. 25 Musikerinnen und Musikern besteht, erzeugen.
Darauf folgte die „Suite antique“, ein Werk des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter, das in berührender Weise archaische Ideen in herrlich schwelgende Klänge packt und der Soloflöte viel Raum zum Gestalten lässt. Die Soloflöte spielte Teresa Richter und bezauberte das Publikum mit ihrem vollen, klaren Klang. Am Klavier agierte als zweiter Solopart Wolfram Hans-Reichardt.
Von Émile Waldteufel (1837-1915) stammt der erste Walzer. Hierbei und bei einigen weiteren Stücken unterstützten zwei Klarinetten und zwei Hörner aus dem Blasorchester „Bl-O-W“ das Streichorchester, das gewöhnlich nur von zwei Flöten begleitet wird. Das Kammerorchester glänzte dabei mit Spielfreude und musizierte auf einem hörenswert hohen musikalischen Niveau.
Sehr bekannt ist der folgende „Blumenwalzer“ aus der Nussknacker-Suite von Peter Tschaikowsky. Hier wird tänzerisch deutlich, wie der Prinz das Mädchen Klara, die Protagonistin des Ballets, mit in sein „Spielzeugreich“ nimmt. Mit viel Schwung und Esprit interpretierte das Orchester diesen Walzer.
Ebenso bekannt ist der Walzer Nr. 2 von Dimitri Schostakowitsch, bei dem Thomas Nüdling am Klavier die Streicher verstärkte.
Neben diesen Walzern stellte das Kammerorchester ein Medley vor, in dem die bekanntesten Melodien des Musicals „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber zusammengestellt waren. Bis heute ist es das erfolgreichste Musical aller Zeiten und wird seit 1988 ununterbrochen am Broadway gespielt. Als amüsantes Abschlussstück hatte Nüdling den „Entertainer“ von Scott Joplin gewähnt. Die Spielfreude war den Musikerinnen und Musikern förmlich anzuhören und auch anzusehen.
Der Violinist Tilo Neuhof eröffnete zum Schluss dem Publikum: „Weil Sie alle so brav zugehört haben, gibt’s eine Zugabe.“ Und was für eine Zugabe es gab: natürlich einen Walzer – den „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß junior. Mit dieser Zugabe endete der sommerliche Konzertabend voll Freude auf die nächsten Konzerte des Kammerorchesters, z.B. auf der großen Bühne der Landesgartenschau in Fulda am 3. September.
Christoph Heigel