Gute Bakterien - Böse Bakterien

Gute Bakterien, böse Bakterien?

Apotheker Max Ohlendorf stellt Nutzen und Risiken von Antibiotika in der Wigbertschule vor

„Wäre unser Körper eine Demokratie, dann würden die Bakterien jede Wahl mit einer satten Mehr­heit gewinnen“, stellte der Apotheker Max Ohlendorf von der Apotheke Am Niedertor bei seinem Vortrag vor 25 Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase vergangenen Freitag fest.

Tatsächlich ist der menschliche Körper von etwa einem Drittel mehr Bakterien besiedelt, als er selbst Zellen hat. Nachdem die Schülerinnen und Schüler sich in den vergangenen Wochen im Rahmen des Biologieunterrichts von Studienreferendarin Saskia Kelbling mit den Besonderheiten unserer kleinen Mitbewohner befasst hatten, bekamen sie durch den Vortrag einen Überblick über deren medizinische Relevanz als Verursacher verschiedener Erkrankungen sowie über die Möglichkeit, Bakterien aufgrund ihrer strukturellen Besonderheiten durch Antibiotika gezielt zu bekämpfen.

Wenngleich die Entdeckung der Antibiotika vor fast hundert Jahren bereits Millionen von Menschen­leben gerettet haben, stellten sie keinesfalls die Lösung aller medizinischen Probleme oder gar einen Ausweg aus bakteriell verursachten Epidemien dar, so Ohlendorf. Denn neben den gefährlichen Bakterien würden Antibiotika auch diejenigen angreifen, auf die wir für die Verdauung oder den Schutz unserer Haut und Schleimhäute angewiesen sind. Zudem verlieren durch Resistenzbildungen immer mehr Antibiotika ihre vormals hohe Wirksamkeit. Dies stellt eine der größten Herausforderungen für die weltweite Gesundheit in unserer Zeit dar.

Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, um Fragen zur richtigen Einnahme von Antibiotika, zur Resistenzbildung und zur Entwicklung neuer Wirkstoffe zu stellen. Denn so wirkungsvoll diese „Waffe“ gegen Bakterien auch ist, so bedacht muss sie eingesetzt werden, um den Frieden mit unserem Mikrobiom und damit mit der Mehrheit unseres Körpers zu wahren.

Die Fachschaft Biologie dankt Max Ohlendorf, einem ehemaligen Abiturienten unserer Schule, für einen fachlich anspruchsvollen und zugleich kurzweiligen Vortrag und das gute Gespräch.

 

Saskia Kelbling

 

Zurück