Gleich zweimal präsentieren Schülerinnen und Schüler der Wigbertschule ihre musikalischen Talente, allerdings nicht, wie sonst üblich, in einer Kirche, sondern in der Aula der Wigbertschule. Während am Freitag, dem 9. Dezember 2022, das Hünfelder Kammerorchester und der Schulchor „Wivox“ auftraten, findet das Konzert der verschiedenen Bläserformationen, der Jungen Streicher, der Schulband „Sound Express“ und eines Lehrerchores am kommenden Montag, dem 19. Dezember 2022 statt. Diese Aufteilung und das Ausweichen in die leicht heizbare Aula der Wigbertschule war schon lange geplant und lag vor allem in der mangelnden Heizmöglichkeit der Kirchen begründet.

 

So konnte Schulleiter Markus Bente eine große Anzahl von Konzertbesucherinnen und -besuchern zum ersten Konzertabend am Freitag begrüßen. Zunächst spielte das Hünfelder Kammerorchester souverän unter der Leitung von Oberstudienrat Thomas Nüdling ein Concerto grosso des barocken italienischen Komponisten Arcangelo Corelli, der für seine Weihnachtskonzerte berühmt ist. Ein Höhepunkt des Konzertes bildete die „Suite antique“, ein Werk des zeitgenössischen englischen Komponisten John Rutter, welches in berührender Weise archaische Ideen in herrlich schwelgende Klänge packt und der Soloflöte und dem Klavier viel Raum zum Gestalten lässt. Flötistin Teresa Richter bezauberte das Publikum mit ihrem vollen, klaren Klang, Wolfram Hans-Reichardt komplettierte mit professionellem Können am Klavier.

 

Mit Ennio Moricone Gabriel`s Oboe konnte Lukas Neuhof als Solist auf dem Violoncello sein Können vorstellen. Der Wigbert-Absolvent des Sommers 2022 studiert mittlerweile Musik in Frankfurt. Auf dem adventlichen Spielplan vieler Bühnen steht oft die Nussknacker-Suite von Pjotr I. Tschaikowski, so auch in der Hünfelder Wigbertschule. Mit immer wieder wechselnden Klangfarben schaffte es das Kammerorchester eine zum Leben erwachende Miniaturwelt zu erschaffen, sei es in dem bekannten Marsch der Nussknacker, im Tanz der Zuckerfee, im Russischen Tanz oder im Tanz der Rohrflöten.

 

Im Wechsel mit dem Kammerorchester trat auf der linken Seite der Bühne der Schulchor „WiVox“ auf. Trotz zahlenmäßiger starker Einbußen aufgrund der aktuellen Erkältungswelle überzeugten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Thomas Nüdling mit ihren Beiträgen und erzeugten eine herrliche adventliche Stimmung zu erzeugen. Nach dem mittlerweile obligatorischen Lichtereinzug mit „Laudate omnes gentes“ ertönte „Open up wide“ von Christiane Dusza, ein adventlicher Aufruf zur Vorbereitung auf Weihnachten in Gospel-Manier, den der Schulchor eindrücklich zu Gehör brachte. Hymnisch dagegen erklang „Lift up your heads“, das zunächst von der Sopranistin Janne Breitenbach (Q3) mit wunderschöner klarer Sopranstimme eingeleitet wurde, bevor der Chor die Melodie aufgriff und als Loblied auf Gott weiterführte. Seit vielen Jahren dem Chor bekannt ist das Stück „Ubi caritas“ von Audrey Snyder, bei dem auch ehemalige Chorsängerinnnen- und -sänger noch innerlich mitsingen konnten. Ein bekanntes Weihnachtslied war am Ende des Abends mit dem von Thomas Nüdling trefflich arrangierten Stück „Kling, Glöckchen, klingeling“ zu erleben, bei dem nicht nur die kräftigen Männerstimmen überzeugten, sondern auch die Sopran- und Altstimmen, Handglocken sowie das Kammerorchester ein vielstimmiges Glockengeläut erzeugten. Mit dem Lied „Macht hoch die Tür“ endete ein Abend, der zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest einen sinnlichen Beitrag geleistet hat.

 

 

Christoph Heigel